Das Ruderrevier unseres Vereins wird durch die Weser und einige ihrer Nebenflüsse bestimmt. Die Rudermöglichkeiten sind dabei weitaus größer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. So eröffnen sich mit der Lage am Stromkilometer 366 Möglichkeiten in zwei Richtungen: Stromabwärts umfasst das Revier die Unterweser ebenso wie die Nebenflüsse von Ochtum, Lesum, Hamme und Wümme im weiteren Einzugsbereich der Stadt.

Stromaufwärts reicht das Revier bis zum Weserwehr und geht dahinter auf die Mittelweser über. Ein Revier eigener Qualität stellt der nahe Werdersee dar, Teil eines ehemaligen Nebenarms der Weser im Herzen der Stadt. Sowohl für den täglichen Ruderbetrieb als auch Wanderfahrten bestehen damit ebenso vielfältige wie abwechslungsreiche Möglichkeiten.

Weser

Die Weser ist einer der drei großen Flüsse Nordwestdeutschlands. Sie durchfließt auf einer Länge von 452 Kilometern in nördlicher Richtung die Mittelgebirgsschwelle und das Norddeutsche Tiefland. Ihren Namen trägt die Weser ab Hannoversch Münden, wo sich ihre beiden großen Quellflüsse, Werra und Fulda, vereinigen. Die Weser ist in ganzer Länge eine Bundeswasserstraße.

Die Weser ist der einzige Strom Deutschlands mit einem ausschließlich inländischen Einzugsgebiet. Sie berührt die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Anteil an ihrem etwa 46.000 km² umfassenden Einzugsgebiet (rund 13 % der Fläche Deutschlands) haben außerdem ThüringenSachsen-Anhalt und in geringem Maße Bayern.

In Hannoversch-Münden ist der Nullpunkt der Binnenwasserstraßenkilometrierung der Weser; sein Wasserspiegel liegt auf 116,5 m Höhe. Als Oberweser fließt der Fluss im Oberen Wesertal bis zur Porta Westfalica durch das Weserbergland. Am Nordrand der Stadt Minden wird die Weser vom Mittellandkanal gequert.

Ab diesem Wasserstraßenkreuz wird sie nach der Definition des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes bis Bremen als Mittelweser bezeichnet. Aus geographischer Sicht wird manchmal aber auch die Porta Westfalica als Grenze zwischen Ober- und Mittelweser angesehen.

Der Flussabschnitt vom Bremer Weserwehr im Stadtteil Hastedt bis zur Mündung in die Nordsee wird als Unterweser bezeichnet und unterliegt den Gezeiten. Die Kilometrierung der Mittelweser reicht jedoch in den Tidenbereich der Unterweser bis 50 m unterhalb der Wilhelm-Kaisen-Brücke. Hier, bei Weser-Kilometer 366,72, liegt der Nullpunkt der Unterweser-Kilometrierung. Die ungewöhnliche Positionierung rührt daher, dass seit dem 13. Jahrhundert an dieser Stelle eine Weserbrücke das obere Ende der Seeschifffahrt markierte. Unterhalb der Bremer Eisenbahnbrücke bei Unterweser-Kilometer 1,375 beginnt der Geltungsbereich der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung; dabei bleibt der Gewässerabschnitt jedoch Binnenwasserstraße.

Der Tidenhub in Bremen ist infolge verschiedener Eingriffe seit dem 19. Jahrhundert von etwa 1 m auf heute mehr als 4 m gestiegen und damit deutlich höher als an der Nordseeküste. Die Unterweser endet kurz hinter der Mündung der Geest, bei Unterweser-Kilometer 65, und wird hier zur Außenweser.

Unterweser in Bremen

In der Stadt Bremen, also im unmittelbaren Einzugsbereich unseres Vereins, wird das heutige Bild der Weser ganz wesentlich durch die Folgen der sog. Großen Weserkorrektion (1887-1895) und weiterer nachfolgender wasserbaulicher und wasserwirtschaftlicher Maßnahmen geprägt. Als Antwort auf die zunehmende Versandung der Weser wurde der Oberbauingenieur Ludwig Franzius beauftragt, die Weser zwischen Bremen und der Mündung in die Nordsee zu begradigen. Damit wurde es Seeschiffen mit bis zu 5 Meter Tiefgang ermöglicht, bei Flut die neuen Bremer Häfen, die zeitgleich gebaut wurden, in einem Durchgang zu erreichen. Inzwischen können Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 11,0 m die stadtbremischen Häfen erreichen. Ergebnis der durchgeführten „Korrektionen“ ist der weithin kanalartige Charakter des Flusses, der vom Weserwehr bis nach Vegesack und noch darüber hinaus einen sehr geradlinigen Verlauf nimmt und über große Strecken durch Steinschüttungen, Buhnen und Spundwände sowie eine sehr ufernahe Bebauung geprägt wird.

Die Weser in der Bremer Innenstadt

Dies gilt in besonderer Weise für den Bereich der stadtbremischen Häfen rechts und links der Weser und die dort angesiedelten Betriebe. Sie sind für jeglichen Wassersport gesperrt.

Eine Ausnahme bildet der Europahafen im Zentrum der Überseestadt, der nicht mehr hafenwirtschaftlich genutzt wird und darum frei zugänglich ist. Im Sommer lohnt sich die Einfahrt mit Besuch eines der örtlichen Cafés in Nähe der Marina. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Hafenmeisters, Hansestadt Bremisches Hafenamt, ist es zu bestimmten Zeiten möglich, den Holz- und Fabrikenhafen bis zur ehemaligen Feuerwache zu befahren; gelegentlich haben Mitglieder unseres Vereins im Rahmen einer „Hafenrundfahrt“ diese Gelegenheit genutzt.

Im Holz und Fabrikenhafen

Im Zuge verschiedener Renaturierungsmaßnahmen wurden in jüngerer Vergangenheit an mehreren Stellen der innenstädtischen Ufer Strände angelegt, so am Café Sand, in Rablinghausen und am Waller Sand – sie erinnern daran, wie es früher an vielen Stellen des städtischen Weserufers ausgesehen haben muss.

Am Strand in Rablinghausen

Ab Vegesack beginnt sich das Bild der Landschaft vor allem auf dem linken (westlichen, zu Niedersachsen gehörenden) Weserufer deutlich zu ändern. Über längere Strecken wird das Ufer durch Strände bestimmt und finden sich Reste ehemaliger Auwälder, wie sie früher für die Weser typisch waren. Die Juliusplate und der Elsflether Sand (zwei ehemalige Flussinseln) und die sie (teilweise) umschließenden alten Nebenarme der Weser vermitteln einen Eindruck von dem einstmaligen Charakter des Stromes; Teile der ehemaligen Flussinseln stehen unter Naturschutz. Gegenüber von Brake, bei Flusskilometer 42, liegt die Insel Harriersand.

Auf dem Harriersand

Sie bestand ursprünglich aus sieben verschiedenen Inseln, die im Zuge von Maßnahmen zur Weserkorrektur und -vertiefung in den Jahren 1924 bis 1932 zu einer Insel vereinigt wurden. Diese ist mit etwa 11 Kilometern Länge und einer Fläche von rund 6 Quadratkilometern eine der größten Flussinseln Europas. Seit jeher ist der Harriersand ein beliebtes Ziel von Wanderfahrten.

Übernachtungsmöglichkeiten bietet der Zeltplatz auf der Westseite der Insel.

Weitere Ziele an der Unterweser über den Harriersand hinaus sind mehrtägigen Wanderfahrten vorbehalten.

Kleine Weser und Werdersee

Die Kleine Weser in Bremen ist ein 2 km langes Nebengewässer der Weser. Sie trennt den westlichen Teil des sog. Stadtwerders samt Teerhof vom Stadtteil Neustadt. Vom Mittelalter bis ans Ende der 1960er Jahre war die Kleine Weser ein flussaufwärts blind endendes Tide-Gewässer; dieses reichte bis ins 17. Jahrhundert noch dreieinhalb Kilometer lang bis Huckelriede. Nur bei Hochwasser erhielt die Kleine Weser durch eine Flutrinne Wasser aus Richtung Mittelweser. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wurde die Flutrinne von 1953 bis 1960 verlegt und teilweise vertieft. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde auch der Werdersee angelegt. Er begann am damaligen Deichschartweg und war 2,4 Kilometer lang. Von der Kleinen Weser war der Werdersee in Höhe Buntentorsdeichschart durch eine Landbrücke getrennt, durch die hindurch nur eine relativ kleine Sielverbindung bestand. Nach der Sturmflut 1962 wurde in die Kleine Weser 320 Meter oberhalb ihrer Mündung in die Weser ein Wehr eingebaut, das sie seither von der Tide abschirmt.

Nach dem Weserhochwasser von 1981 wurde die Flutrinne zwischen Weser und See abermals umgestaltet und im Zuge dessen der Werdersee um einen Kilometer verlängert.

Ebenso wurde die Landbrücke zwischen Werdersee und Kleiner Weser aufgehoben, damit aus der Mittelweser übergetretenes Hochwasser gegebenenfalls ungehindert in die Unterweser abfließen kann.

Der Werdersee und seine Umgebung wurden nach Plänen von Wilhelm Hübotter parkartig mit Liegewiesen, Spielplätzen und einem künstlichen Strand mit Nichtschwimmerbereich gestaltet. Ebenso befinden sich an seinen Ufern mehrere Einrichtungen für den Wassersport. Regelmäßig trainieren Ruder*innen der drei stadtbremischen Vereine auf dem See. Zudem findet hier alljährlich die Große Bremer Ruderregatta statt.

Jungen- und Mädchen-Regatta auf dem Werdersee

Lesum

Lesum, Hamme und Wümme sind rechte Nebenflüsse der Weser und bilden ein eng zusammenhängendes Flusssystem. Die Lesum, nominell nur 10 km lang, entsteht durch den Zusammenfluss der 118 km langen Wümme mit der 48 km langen Hamme zwischen dem Bremer Stadtteil Blockland und dem niedersächsischen Ritterhude bei der Ortschaft Wasserhorst. Sie mündet im Bremer Stadtteil Vegesack in die Weser.

Betrachtet man Wümme und Lesum als durchgehenden Flusslauf, so hat dieser eine Länge von 128 Kilometern und ist damit der drittlängste Nebenfluss der Weser.

Die Lesum ist über ihren gesamten Verlauf schiffbar. Das Nordufer des Flusses befindet sich teils nahe, teils unmittelbar am Südabhang der Osterholzer Geest; es wird deshalb auch als Hohes Ufer bezeichnet, was den gleichnamigen Namen der oberhalb liegenden Straße in Bremen-Grohn erklärt.

Das Südufer ist flaches Marschland und wird westlich des Ortsteils Burg-Grambke als Werderland bezeichnet.

An der Lesum

Von 1971 bis 1974 wurde 2 Kilometer oberhalb der Lesum-Mündung das Lesum-Sperrwerk erbaut, um die Niederung von Lesum, Wümme und Hamme gegen Sturmfluten zu schützen. Gleichzeitig wurde eine Brückenverbindung für Fußgänger und Radfahrer hergestellt.

Hamme

Die Hamme ist der 48 km lange, rechte bzw. nördliche Quellfluss der Lesum. Sie entspringt in der Langen Heide und entwässert das Teufelsmoor zwischen Worpswede und der Kreisstadt Osterholz-Scharmbeck; in ihrem Oberlauf trägt sie den Namen Giehler Bach. Die Hamme ist über eine Strecke von etwa 25 Kilometern schiffbar. Mit dem Oste-Hamme-Kanal besteht flussaufwärts eine schiffbare Verbindung zur Oste, auf die der Kanal bei Bremervörde trifft. Flussabwärts trifft die Hamme hinter der im Jahre 1876 gebauten Schleuse in Ritterhude, durch die die Hamme gezeitenfrei gehalten wird, auf die Wümme und bildet mit ihr die Lesum.

Große Teile der Hammeniederung und das Teufelsmoor haben den Status eines Naturschutzgebietes und sind zugleich nach europäischem Recht als FFH- und Vogelschutzgebiete ausgewiesen; sie bilden Teile des europaweiten Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000. Die Landschaft wird durch weiträumiges Grünland unterschiedlicher Feuchtegrade geprägt und gilt als eines der bedeutendsten großräumigen Feuchtgebiete Nordwestdeutschlands. Es beherbergt ausgedehnte Seggenriede, Röhrichte und Hochstaudenfluren.

Das Gebiet wurde zu großen Teilen von 1995 bis 2009 im Rahmen des sog. „Naturschutzgroßprojektes Hammeniederung“, dessen Arbeitsgebiet sich über 2.780 Hektar erstreckte, gesichert und naturnah entwickelt.

Nur mit Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde ist im Sommer eine Befahrung des südlichen Abschnitts der Beek, einem Nebenfluss der Hamme, erlaubt; die Fahrt erlaubt einen Blick auf das „Breite Wasser“ im Herzen des Naturschutzgebietes.

Am Breiten Wasser

Das Gebiet ist Lebensraum und Rastgebiet für eine artenreiche Avifauna, darunter Kiebitz, Bekassine, Großer Brachvogel, Rotmilan, Rohr- und Wiesenweihe, die sich hier beobachten lassen. Im Bereich von Neu-Helgoland, unweit von Worpswede, befinden sich ein Hafen für Wasserwanderer, ein Campingplatz und ein bekanntes Ausflugslokal. Weiter flussabwärts hat der Ruder-Verein Osterholz-Scharmbeck (kurz OSCH) seinen Sitz; er ist bekannt für die jährliche Ausrichtung der beliebten Teufelsmoor-Rallye.

Wümme

Die Wümme ist mit einer Länge von 121 km der Hauptquellfluss der Lesum. Die Quelle der Wümme liegt im höchsten Teil der Lüneburger Heide südlich von Niederhaverbeck. Bei Ottersberg verästelt sich die Wümme zu einem eindrucksvollen Binnendelta mit mehreren Armen. Im Winterhalbjahr stehen oft große Flächen wochenlang unter Wasser. Unterhalb des hier gelegenen Wehres ist die Wümme von der Tide beeinflusst, jedoch verhindert das Lesum-Sperrwerk bedrohliche Hochwasser durch Sturmfluten. Bei Lilienthal mündet von Norden die Wörpe. Unmittelbar bei der Straßenbahnhaltestelle „Truperdeich“ befindet sich eine Anlegestelle der „Kanu-Scheune Bremen“, die auch von Ruder:innen gerne genutzt wird; die Wörpe selbst ist für das Rudern nicht geeignet. Bei Dammsiel mündet die Kleine Wümme. Sie ist über eine Sportbootschleuse zugänglich und ermöglicht über den anschließenden Torfkanal die Fahrt bis zum alten Torfhafen in Bremen-Findorff. In der Nähe von Wasserhorst vereinigt sich die Wümme mit der Hamme zur Lesum.

An der Wümme

Die Wümme ist in ihrem gesamten Verlauf unter Natur- oder Landschaftsschutz gestellt, darunter auch das Bremer Blockland. Sie gehört zudem, genauso wie die Hammeniederung, zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.

Die Wümme gilt auch als einer der für den Fisch-Artenschutz wertvollsten Flüsse Niedersachsens. Bemerkenswert ist das Vorkommen bedrohter Wanderfischarten wie Meerneunauge, Flussneunauge, Meerforelle und Lachs. Im Rahmen des Naturschutzprojektes Fischerhuder Wümmewiesen wurden 1992 – 2018 beiderseits des Flusses zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Infolgedessen ist nicht zuletzt der Fischotter an die Wümme zurückgekehrt. An Wümme und Hamme ist den gesetzlichen Regelungen des Naturschutzes Folge zu leisten. Dazu gehört insbesondere, dass Boote nur an den dafür vorgesehenen Stellen anlegen dürfen. Das Einfahren in Schilfgürtel, Ufergehölze und in andere bewachsene Uferpartien sowie das Befahren von Wasserflächen mit Röhrichtbeständen und Schwimmblattzonen, z.B. aus Teich- und Seerosen, ist verboten. Für verschiedene Nebengewässer gelten ganzjährige oder jahreszeitlich befristete Fahrverbote, denen ebenfalls Folge geleistet werden muss.

Ochtum

Die Ochtum ist ein linker Nebenfluss der Weser. Sie entsteht in Niedersachsen etwa 10 Kilometer südöstlich des Bremer Stadtzentrums bei Weyhe durch die Vereinigung des Süstedter Bachs, der hier zum Kirchweyher See aufgeweitet ist, mit der etwas kleineren, aber längeren Hache. Zusammen mit dieser ist die Ochtum rund 59 Kilometer lang. Sie fließt am südwestlichen Rand der Wesermarsch nordwestwärts parallel zur Kante der Syker Geest, aus der ihr auch die meisten ihrer Nebenbäche zufließen. Der Fluss berührt die Bremer Stadtteile Obervieland, Huchting und Strom und bildet über längere Abschnitte die Landesgrenze zwischen Bremen und Niedersachsen.

Der Ausbau des Bremer Flughafens machte Ende der 1980er Jahre eine Verlegung der Ochtum notwendig. Seither fließt die Neue Ochtum durch den gleichzeitig entstandenen „Park links der Weser“ und das daran anschließende Naturschutzgebiet Ochtumniederung; der alte Ochtumarm verläuft östlich von Grolland und vereinigt sich bei Brokhuchting mit dem neuen Hauptlauf. Die Ochtum mündet zwischen Lemwerder-Altenesch und Bremen-Seehausen über das 1978 erbaute Ochtum-Sperrwerk bei Unterweser-Flusskilometer 12,85 in die Weser.

Insbesondere in ihrem Oberlauf ist die Ochtum für Ruderboote nur eingeschränkt befahrbar. Ein geeigneter Einstieg befindet sich am Rande des Gewerbegebietes Dreye West III. Er kann durch Umtragen vom Vereinshaus der Wiking-Faltbootwanderer Kirchweyhe, an einem Baggersee flussaufwärts kurz nach der Brücke der Autobahn A1 gelegen, erreicht werden. Mehrere Staustufen und eine Schleuse markieren die Ochtum stromabwärts und machen die Befahrung zu einer durchaus anspruchsvollen Unternehmung.

Auf der Ochtum

Problemlos ist hingegen die Befahrung von der Weser aus über das Sperrwerk nach Strom bis zum historischen Gasthaus „Zur Ochtumbrücke“ (im Volksmund „Spille Ochtum“) möglich.

Mittelweser bei Bremen

Von unserem Verein wenige Kilometer flussaufwärts liegt bei Flusskilometer 262 das Bremer Weserwehr. Das ursprüngliche Wehr aus dem Jahr 1911 wurde mehrfach beschädigt und repariert, bis es in den Jahren 1989 – 1993 durch ein völlig neues ersetzt wurde. Das Wehr trennt die Unter- von der Mittelweser und markiert zugleich das Ende des Tideeinflusses. Das Gebiet um das Weserwehr ist stark industriell geprägt und wird vom Gebäudekomplex des Kraftwerks Hastedt dominiert. Unweit entfernt befinden sich auf der rechten Weserseite die Becken von Aller-, Werra- und Fuldahafen mit verschiedenen Betrieben, die dort angesiedelt sind.

Schleuse am Bremer Weserwehr

Eine Sportbootschleuse ermöglicht Ruder:innen die Auffahrt in die Mittelweser. Der Teil des Bremer Ruderreviers, der sich dadurch erschießt, wird aufgrund des Zeitaufwandes vergleichsweise selten von Ruder:innen besucht, hat aber unbestritten seinen eigenen Reiz. Einen großen Unterschied macht die Tatsache, dass der Fluss hier tidefrei ist.

Im Gegensatz zur Innenstadt wird die Landschaft beiderseits des Stromes durch Wiesen und Weiden geprägt und vermittelt einen ausgesprochen ländlichen Charakter. Stromaufwärts, rechts wie links der Weser, befinden sich mehrere Baggerseen sowie Altarme der Weser, die teilweise auch befahrbar sind. Ein beliebtes Ziel stellt der Wieltsee (linke Weserseite) südöstlich von Dreye (Weserkilometer 355) mit der dort ansässigen Marina dar. Südlich der Ortschaft Bollen (rechte Weserseite) befinden sich in Nähe der ehemaligen Fähre mehrere kleine Strände, an denen angelegt werden kann.

An der Weser bei Bollen

Von hier aus lässt sich das örtliche Gasthaus gut zu Fuß erreichen. Direkt gegenüber von Achim-Baden, in Nähe des Schleusenkanals, liegt das „Fährhaus am Streek“, wo ein kleiner Strand ebenfalls eine Anlegestelle bietet.

Weser bei Achim-Baden

Über Achim hinaus eröffnet die Mittelweser weitere lohnende Ziele, die jedoch nicht mehr zum unmittelbaren Ruderrevier unseres Vereins zählen. Sie werden im Zuge von Wanderfahrten erreicht.

Ingo Mose, Februar 2024