Das Wetter ist grottenschlecht: 5°C über Null, Wind, Regenschauer beim Aufriggern. Aber ein schönes Hotel in der Stadt, direkt am Ruderverein, sodaß wir bereits durch die wunderschönen Grachten rudern dürfen, um uns in den Wartepulk einreihen zu können.
Zum Start kommt sogar die Sonne durch. Auspellen, unter den "Nieuwen Amstelbrug" hinduurch, wenden, losrudern, mit Volldampf durch die Brücke zurück und dann: Fliegender Start.
Fliegen tun dann erst einmal unsere Gegner: Schon bald überholt uns ein Konkurrent. Aber: Unser Boot läuft.
Unter der Autobahn hindurch nach Backbord, nach Süden Richtung Oude Kerk.
Lange 8 Kilometer.
Auf dem letzten Drittel, nach einer ganz schwierigen Kurve, überholen wir dann auch noch ein Boot: Was für ein Gefühl!
Im Ziel.
42. Platz (von 59).
Das ist ok.
Den Rückweg genieße ich absolut. Die Sonne zeigt sich ab und an, wir sind durchgekommen, ohne einen Krebs, ohne ein böses Wort, noch tut nichts weh, das kommt später, abriggern, ein Bier, Duschen, zu Fuß in die Innenstadt, über die Herrengracht und die Prinsengracht und die Keizersgracht und auf dem Rembrandtplein gut essen und feiern – Kameradschaft auf holländisch, fröhlich, spicy.
Diese Regatta reiht sich ein in den Moselpokal und den Faricup und die Müggelseeregatta in Berlin, und zwar: Ganz vorne.
Und wenn ich das nächste Mal in Amsterdam bin und mich an dem vielen Wasser nicht sattsehen kann, werde ich denken: Hier müßte man noch mal ruder(e)n…
(Bericht: Heiner Wenk/Fotos: Günther Brandt, Jens Ronneburg