Mit Yannick Schmols, Benjamin Wülbern, Sören Dannhauer und Melanie Baues waren in diesem Jahr vier 82er bei der Studenten-Europameisterschaft. Auf dem Jarun-See in Zagreb wurden die studentischen Titelkämpfe als eine von 23 Sportarten der European Universities Games (EUG) ausgetragen.

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Nachdem die EUG vor zwei Jahren sportlich zwar eine tolle Sache (damals drei Medaillen bei vier Starts), von der Organisation und dem Flair aber eher enttäuschend war, überzeugte die EUG in Kroatien auch in diesen Disziplinen. Mit fast 5.800 Sportlern ist es von der Zahl der Aktiven die größte europäische Sportveranstaltung des Jahres. Und fast alle Athleten wohnten, wenn auch nicht zeitgleich, in einem riesigen Studenten-Wohnheim-Campus mit einem knappen Dutzend mehrstöckiger Wohnblöcke in der Nähe der Regattastrecke. Das Flair mit so vielen Studenten hatte vermutlich Ähnlichkeit mit einem kleinen „olympischen“ Dorf. In den vier Mensen hat man so natürlich auch viele Sportler anderer Sportarten und Nationen getroffen. Und die Eröffnungsfeier, bei der zumindest der Doppelvierer fehlte, weil es der Abend vor dem Finaltag war, hatte ein beeindruckendes Rahmenprogramm und einen allein einstündigen Einmarsch der Athleten, bis alle schon bei der EUG anwesenden Aktiven im Stadion angekommen sind. Das war beeindruckend.

Das Team der Uni Bremen bestand aus drei Booten. Julia Lange, unsere RBL-Steuerfrau aus Bremerhaven, fuhr im leichten Frauen-Einer. Sie wurde am Ende elfte. Als Trainer war Peter Lange dabei. Peter hat auch unseren Uni-Obmann Knud Lange vertreten, der das Team kurzfristig wegen gesundheitlichen Herausforderungen alleine Reisen lassen musste. Weiterhin trat Benjamin mit seinem Vegesacker Partner Stefan Giesen im Doppelzweier an und Yannick saß im Bremer Doppelvierer mit André Müller, Nils Hülsmeier und Tim Knifka. Trainer der beiden Männer-Boote war Sören, der zudem gemeinsam mit Melanie die gesamte deutsche Ruderdelegation mitbetreute.

Der Doppelzweier war erst im Mai im Nachrückverfahren an die Uni Bremen vergeben worden, nachdem Dresden und Jena abgesagt hatten. Da sich die erfahreneren Sportler bereits mitten in der Vorbereitung auf den Vierer befanden, war es eine tolle Chance für die noch jungen und (zumindest international) eher unerfahrenen Sportler Benjamin und Stefan. Eine Herausforderung, die so schwer wurde, wie gedacht. Die Beide aber fleißig angenommen haben. Im Vorlauf des 13-Boote-Feldes kämpften sie bis ca. 20m vor der Ziellinie um den direkten Halbfinaleinzug, den sie dann leider doch verpassten. Zagreb2016-1090674Die im Nachhinein beste Chance, ein Boot zu distanzieren, wurde knapp verpasst. Obwohl die folgenden Rennen durch den guten Einsatz besser waren, reichte es nicht für das Halbfinale. Auf Bahn sieben fuhren sie aber noch im Finale B mit. Bis zur Streckenhälfte waren sie mitten im Geschehen, bevor sich das Feld leicht löste. Das Fazit aber trotzdem: Viel gelernt und bei großer Konkurrenz toll gekämpft.

unspecifiedFür Yannick war die Situation etwas anders. Er war der einzige Neuling im Vierer der Uni Bremen, die national in sieben Jahren sechs Mal deutscher Hochschulmeister wurde. Also national zu Recht als das Maß der Dinge gilt. International hatte es 2015 immerhin schon zu Platz vier gereicht und das Ziel war diesmal, eine Medaille zu holen. Da war Yannick, der zwar auch noch zur Kategorie „junger Sportler“ zählt, aber physisch das Team sehr bereicherte, also in einem sehr fokussierten Boot unterwegs. Zur Bahnverteilung traten statt der sechs erwarteten nur fünf Boote an. Was aber war der Sieg wert, da im „race for lanes“ nicht unbedingt alle Karten auf den Tisch kommen? Viel! Im Finale wurde die Zielstellung von vorne das Tempo zu bestimmen gut umgesetzt. 3 Sekunden Vorsprung bei Streckenhälfte sind eine klare Aussage. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte die Konkurrenz trotz einiger Versuche die Lücke nicht mehr schließen und unser Boot ist neuer Studenten-Europameister.

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